Wäre es nicht sinnvoller, einfach die Böden dürreresistenter zu machen durch Humusaufbau? Und ja, dann muß man auch die deutsche Düngemittelverordnung ändern, denn aktuell lauten Ratschläge so, daß man doch unter 4% Humus bleiben solle, um keine Abstriche bei der Nitratausbringung hinnehmen zu müssen. Wir zerstören unsere Böden statt diese aufzuwerten, aber gentechnisch veränderte Pflanzen sollen mit dem Zerstörten dann noch klarkommen? Photosynthese kann man nicht wegzüchten. Gentechnik kann das Thema Stoffkreisläufe nicht auflösen.
In anderen Bereichen wäre es nur ein weiteres Wettrüsten gegen die Natur, wo der Resistenzdruck schon jetzt zeigt, daß der Weg der falsche ist, uns die Optionen ausgehen.
Es geht dann nicht nur um Resistenz gegen Trockenheit, sondern auch um ein chemisch-genetisches Wettrüsten gegen die Natur (siehe USA: Glyphosatformulierungen wie Roundup auf roundup-ready Feldern, Pflanzenschutzmittel Dicamba auf dicambaresistenten Xtend Feldern usw.).
Grundidee von Anbietern wie Bayer-Monsanto und anderen scheint zu sein: Landwirte sollen ganzjährig spritzen können gegen Herbizide. Damit dann nicht die Nutzpflanzen auch eingehen, sollen diese resistent gemacht werden gegen Produkte auf Basis von Glyphosat, Dicamba etc. Gentechnik fördert den Absatz von Agrarchemie statt neue Pflanzkonzepte wie Untersaaten etc. anzudenken.
Bereits jetzt 7% mehr Pflanzenschutzmitteleinsatz in den USA wegen Gentechnik
Zu beobachten ist auch, daß der Kalorienbedarf in der heutigen Agrarproduktion deutlich höher ist. Es braucht mehr – meist fossile – Energie, die reingeht, als an Lebensmittelkalorien rauskommt. Transportwege und Lieferketten, Viehhaltung, Maschinen, Anbaumethoden, Wegwerfquote etc.
Verirrt sich eine gentechnisch veränderte Pflanze (Saatgut) ins eigene Feld, hagelt es Patentrechtsklagen (siehe USA). So können viele Höfe weggeklagt werden. Mitmachen oder untergehen …
Teilweise werden da Heerscharen an Agrar-Detektiven eingesetzt, um genau die Felder zu finden, in die sich patentiertes Saatgut verirrt hat, in der Regel unverschuldet vom jeweiligen Hof, um dann mit Patentklagen Druck aufzubauen, bis schließlich alle auf patentiertes gentechnisch verändertes Saatgut setzen müssen, nur um Patentklagen zu vermeiden.
Ein sehr bekannter Fall ist der von Percy Schmeiser, der von Monsanto verklagt wurde
Siehe Bt-Baumwolle und roter Baumwollkapselbohrer oder die Ausbreitung der orangen Petunie. Von Langzeitfolgen ganz zu schweigen. Zumal es kein friedliches Nebenher gibt, keine Koexistenz. Die Gentechnik (das Transgene) würde das Natürliche verdrängen, biologisch oder vielmehr marktwirtschaftlich wie beispielsweise eben angeführt mit den Patenten.
Beobachtet wurden schon Kreuzkontaminationen durch Windbestäubung bei Mais, so genannte Introgression. Anbieter wie Bayer-Monsanto wollen ja nicht jedes Saatkorn einzeln im Labor manipulieren, sondern durch Selbstvermehrung auf Feldern dieser Saatguthersteller in Massen produzieren. Vermutlich der eigentliche Grund, weswegen die so genannte Terminator-Technologie (GURT) des nicht vermehrungsfähigen Saatgutes abgelehnt wurde.
Es kommt noch schlimmer: Bereits jetzt ist es erlaubt, hier und da „Testfelder“ anzulegen für gentechnisch veränderten Raps etc. Mit Alibi-Sicherheitsabständen, die nicht ansatzweise reichen, wird so immer wieder gentechnisch veränderter Pollen in die Natur ausgebracht, das Natürliche kontaminiert. Auch so sickert Gentechnik faktisch immer weiter ein.
Bio ist nicht möglich, wenn wir Gentechnik auf den Äckern zulassen, weil nicht mehr garantiert werden kann, daß man es mit gentechnisch unveränderten Organismen zu tun hätte.
Leider setzen sich auch zunehmend mehr GRÜNE-Politiker*innen und Mitglieder für Gentechnik in der Landwirtschaft ein
Und auch in der Tierzucht ist Gentechnik kein Heilsbringer. In den USA wurde der „Frankenfisch“ auf den Markt gebracht (sog. Aquadvantage-Lachs), der die natürlichen Arten sofort verdrängen würde, wenn jemals die Biosicherheit nicht gewährleistet bliebe und er ins offene Meer käme. Bei der Züchtung von hornlosen Rindern stellte sich indes heraus, daß Erbgut vom Bt-Bakterium eingemischt wurde. Und ähnliches mehr.
Wir züchten unsere eigenen Frankenstein-Monster
Glyphosatmittel wie Roundup werden eingesetzt, damit sie ganzjährig verwendet werden können, werden die Nutzpflanzen gentechnisch dagegen resistent gemacht (roundup-ready). Doch die Natur paßt sich an, In den USA muß man Glyphosatformulierungen bereits ebenso anwenden wie weitere Herbizide (z.B. 2,4-D oder Atrazin) gegen die Superunkräuter (Superweeds), die gegen Glyphosat resistent geworden sind. Der Einsatz an Agrarchemie nimmt im Schatten von Gentechnik deutlich zu. Dem gegenüber gibt es gute Erfahrungen mit Untersaaten, um Agrarchemie zu reduzieren bei gleichzeitiger Ertragssteigerung. Solche Resistenzen treten auch bei anderen gentechnisch veränderten Pflanzen auf (siehe Bt-Früchte). So ist der Maiswurzelbohrer, ein großer Schädling von Maispflanzen, mittlerweile resistent geworden.
Maiswurzelbohrer resistent gegen Bt-Pflanzen
Ein derzeitiger Lösungsansatz bei Resistenzen ist noch mehr Agrarchemie, dann kostet nicht nur das gentechnisch veränderte Saatgut mehr, sondern auch der höhere Pflanzenschutzmitteleinsatz, von Umweltfolgen und gesundheitlichen Folgen ganz zu schweigen.
Superweeds auf dem Vormarsch
Auch ohne Zölle könnten wir Konkurrenzprodukte vom Markt halten, wenn wir Agro-Gentechnik ablehnen. Wir könnten so unsere regional-nationale Versorgung sichern.
Wichtig ist hierbei auch der Aspekt, daß eine Ausrichtung auf mehr Bio und Nachhaltigkeit mit Agro-Gentechnik nicht wirklich möglich ist. Gerade auch weil es schwierig wird, Bio sauber zu halten von etwaigen Saatgutverunreinigungen durch gentechnisch verändertes Saatgut.
Angenommen jemand setzt dicamaresistentes Saatgut ein und spritzt bei sich unterm Jahr. Es kommt dann zu Verwehungen auf die Nachbarflächen des Biobauerns, bei ihm ist das Saatgut nicht resistent und stirbt ebenfalls ab.
Die FDP möchte mit CRISPR u.ä. manipuliertes Saatgut nicht mehr als Gentechnik deklarieren, sondern nur als „neue Züchtungsmethode“ … wer weiß dann noch, was auf den Teller kommt?
Ob man Saddams Chemiewaffen im Irak mittlerweile gefunden hat, dürte zu bezweifeln sein. Wer den Irakkrieg verfolgt hat, denkt natürlich erst mal an einen Diktatoren, den man da weggebombt hätte, oder an die USA und andere, die sich das Öl sichern wollten.
Spannend wird es jedoch, wenn man sich den „Friedensvertrag“ anschaut. Dieser enthält auch einen Passus, daß Bäuerinnen und Bauern im Irak nicht mehr untereinander mit Saatgut handeln dürften und ihr eigenes Saatgut nicht mehr selbst vermehren dürften. Das Ziel: Die USA möchte ihr patentiertes Saatgut an den Irak verkaufen. Zwang zur Gentechnik auf den Äckern durch Krieg unter dem Deckmantel der Versorgungssicherheit, die vor allem durch den Krieg nicht gewährleistet war.
Wem gehört die Saat?