Während montags in zahlreichen Gemeinden und Städten wie Delmenhorst die Querdenker zusammen mit Rechtsextremen marschieren, kam es auf die Nacht zum Mittwoch, dem 19. Januar 2022, zu Nazi-Schmierereien an der Fassade vom Delmenhorster Kreisblatt.
Am Mittwoch um 17:30 Uhr haben unter anderem LINKE und GRÜNE aus Delmenhorst zur Mahnwache bzw. Solidaritätskundgebung vor dem Delmenhorster Kreisblatt aufgerufen. Zusammen mit einer Mitorganisatorin der Gegenkundgebungen gegen Rechts hier in Hude war ich selbst vor Ort.
Von Rechter Seite bzw. Seite der Spaziergänger bzw. Querdenker wurden schon Behauptungen aufgestellt, die Schmierereien kämen von politisch linker Seite und wären eine False Flag Aktion. So haben wir dort auch Wache gestanden, damit nicht Querdenker mit ihren Kerzen und dem Mißbrauch der Weißen Rose sich dort inszenieren können.
Eine der Nazi-Schmierereien lautete „Wir machen Holocaust“ …
Oder salopp gesagt: Die Nazis und Rechtsextremen wollen so tun, als wären sie friedlich und bürgerlich. Aber man sieht an Aktionen Einzelner aus ihren Reihen, was diese wirklich denken.
Hierbei handelt es sich eindeutig um einen politisch motivierter Angriff gegen die freie Presse. Denn die Bewegung der selbst ernannten Spaziergänger bzw. Querdenker wird in der Presse zunehmend entlarvt als von Rechts gekapert oder zumindest in Teilen sogar inszeniert, so daß sie zunehmend an Glaubwürdigkeit und Zustimmung verlieren. Also wird die freie Presse zunehmend zum Feind.
Seitens des Delmenhorster Kreisblattes wurde schon betont, daß man sich nicht einschüchtern ließe. Doch gerade auch in Delmenhorst sind Gewaltpotential und Aggressivität von Rechter Seite erheblich.
Es ist ein Trauerspiel, daß es zukünftig mehr Videoüberwachung mit sich bringen wird und Mitarbeiter*innen der Presse nur noch zu zweit unterwegs gehen sollen. Doch diese Kulisse der Angst ist politisches Kalkül, um die Presse mundtot zu machen.
Am Mittwochabend trafen sich zirka 30 Personen unter anderem von der Fraktion DIE LINKE in Delmenhorst vor dem Verlagshaus und zeigten sich solidarisch zum Kreisblatt. Ihre Solidarität bekundeten unter anderem auch die jüdischen Gemeinde in Delmenhorst und Fridays for Future.
Gegen das Vergessen!
siehe NDR-Beitrag